Als Frontlader bezeichnet man Waschmaschinen, die ihre Ladeluke in Form eines meist durchsichtigen Bullauges an der Vorderseite haben. Diese Bauweise hat sich gegenüber dem Toplader, welcher von oben befüllt wird, als Haushaltsstandard durchgesetzt. Dies hat mehrere Gründe.
Bei einer Frontlader Waschmaschine kann die Oberfläche, anders als beim Toplader, genutzt werden. Die Oberseite kann als Ablagefläche für Waschmittel, Wäschekörbe oder Dekorationsartikel dienen. Alternativ kann ein weiteres Gerät wie z. B. ein Wäschetrockner auf die Waschmaschine gestellt werden, um Platz zu sparen. Das zusätzliche Gewicht macht den stabilen Frontladern nichts aus und beeinträchtigt in keiner Weise die Funktion, während bei einem Toplader die Öffnung versperrt wäre. Diese Art der Gerätetürme ist in Deutschland weit verbreitet.
Während Frontlader und Toplader gleichermaßen leicht zu befüllen sind, ist das Entladen einer Waschmaschine mit der Öffnung an der Vorderseite einfacher. Statt sich über die Maschine zu beugen und die Kleidungsstücke von oben aus der Trommel zu ziehen, kann bei einem Frontlader einfach der Wäschekorb vor die Luke gestellt und die Wäsche aus der Trommel gezogen werden. Manche Hersteller statten ihre Frontlader mit besonders großen Öffnungen aus, um das Entladen weiter zu erleichtern. Besonders für Personen mit Rückenleiden oder von geringerer Körpergröße sind Frontlader Waschmaschinen daher besser geeignet als Toplader. Die Frontlader sind zudem besser einzusehen. Es wird damit unwahrscheinlicher, dass ein Wäschestück nach dem Waschvorgang in der Trommel zurückgelassen wird.
Der Hauptvorteil von Frontladern ist jedoch ihre Größe und die damit verbundene Energieeffizienz. Toplader sind oft schmal und passen so in enge Baulücken. Mittlerweile sind auch Frontlader mit ähnlichen Abmessungen erhältlich, doch die meisten Geräte sind breiter. Dadurch weisen sie eine deutlich größere Trommel mit höherem Fassungsvermögen auf.
Da der Verbrauch sowohl an Strom als auch an Wasser für beispielsweise 8 kg Wäsche nur unwesentlich höher ist als für 6 kg, sind die Frontlader wesentlich sparsamer als die kleineren Toplader. Die Anforderungen des EU-Energielabels für Waschmaschinen werden demnach für einen Frontlader einfacher erfüllt und die Topnote A+++ ist entsprechend weiter verbreitet als bei Topladern.
Dies hat jedoch auch Schattenseiten: Um eine möglichst hohe Energieeffizienzklasse zu erhalten, setzen viele Hersteller auf verlängerte Einwirkzeiten statt hoher Waschtemperatur. Der größte Teil des Stromverbrauchs einer Waschmaschine wird für das Aufwärmen des Wassers benötigt. Niedrigere Temperaturen bedeuten einen geringeren Verbrauch. Laut Stiftung Warentest im Heft 01/13 wurde von keiner getesteten Waschmaschine im 60°-Programm tatsächlich eine Temperatur von 60° C erreicht. Statt dessen wurde die Wäsche länger eingeweicht, um die gewünschte Sauberkeit zu erreichen. Eine durchschnittliche Waschdauer von zwei Stunden und länger ist damit keine Seltenheit mehr.
Man sollte also beim Kauf auf die Dauer der einzelnen Waschprogramme achten. Auch die Trommelgröße ist relevant. Frontlader Waschmaschinen mit einer großen Trommel und 10 kg Fassungsvermögen sind besonders für Haushalte mit mehreren Personen geeignet. Singles sollten unbedingt vorher prüfen, ob sie auch wirklich die volle Kapazität des gewünschten Gerätes nutzen würden. Schließlich hat die Energieeffizienz wenig Bedeutung, wenn die Waschmaschine regelmäßig nur halb befüllt wird.